Das Kölner Sport- und Olympia-Museum, eine der ersten Adressen in diesem musealen Fachbereich, war auch einer der ersten Ansprechpartner, der sich für die Ausstellung „Abpfiff – Wenn der Fußball Trauer trägt“ interessierte. Premiere feierte das Projekt auf der BEFA FORUM 2018, dort zog es Besucher aller Alters- und Interessensgruppen an. Vom Schuss auf die Torwand über das Spiel mit dem Kicker bis hin zur Auseinandersetzung mit den multimedialen Statements von Fachleuten in der „Sprecherkabine“ oder den Texten auf Bannern – der Mix aus Fußball und Tod zog die Fachbesucher in seinen Bann. Von Anfang an als Wanderausstellung geplant, knüpften das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur und das Team von 56m deutschlandweit Kontakte zu Museen, Kultureinrichtungen und Kirchen. Fan seit den ersten Überlegungen und Skizzen ist die Nürnberger Akademie für Fußballkultur, die das Projekt im kommenden Jahr in einen großen Kongress einbinden möchte. Interessiert zeigen sich auch Vereinsmuseen, die – gemeinsam mit den Organisatoren – die Ausstellung in einen regionalen Kontext einbinden werden.
Ein Projekt im Wandel
War der Abpfiff auf der BEFA FORUM 2018 auf die Interessen der Bestatter und artverwandter Berufe zugeschnitten werden künftig Fußballfans und „Endverbraucher“ im Blickpunkt stehen. Sie erfahren über die Ausstellung mehr über die deutsche Bestattungsordnung im internationalen Vergleich, lernen Möglichkeiten der Vorsorge kennen, finden eine Auswahl an unterschiedlichen Fußballurnen vor und bekommen Gelegenheit zum „Probeliegen“ in einem Sarg, der in den regionalen Vereinsfarben gestaltet ist.
Dargestellt am Beispiel Köln, wo der Abpfiff im ersten Quartal 2019 Station macht, nehmen Museum und Organisationsteam schon jetzt Kontakt zum 1. FC sowie zu Fortuna Köln auf. Fußball-Größen der Domstadt werden thematisch ebenso integriert wie legendäre Manager und beliebte Fans. Rot-weiß wird rund um den Sarg und die weiteren Textfahnen die dominierende Farbgebung sein. Und natürlich bekommt das Skelett – laut Aussage vieler Besucher „das meistfotografierte Motiv der BEFA FORUM“ - FC-Schal und -Mütze sowie einen Plüsch-Geißbock in seine knochigen Finger. Auf Schalke wird der dann ersetzt durch den Knappen Erwin, in Mönchengladbach durch das Fohlen Jünter, in Stuttgart durch das Krokodil Fritzle, in Hamburg durch den Dino Hermann...
Friedliches Miteinander
All diese Vereinsmaskottchen sind schon jetzt in der Ausstellung präsent: In einer Vitrine, die den Grabbeigaben gewidmet ist, zeigen sie, dass der Tod die Flügelkämpfe im Fußball beendet. Das hat sich auch die Ausstellung Abpfiff als Ziel gesetzt. Sie möchte zudem zur Enttabuisierung des Themas Tod beitragen. Wodurch könnte dies besser gelingen, als durch eine Verknüpfung mit dem Fußball, der so viel Emotionen hervorruft. Und das nicht nur zur Zeit der Weltmeisterschaft!
Quellenangabe: Bestattungskultur Ausgabe 7-8.2018